Johannes Trithemius
war der bedeutendste Abt des Klosters Sponheim. In einer Zeit des Umbruchs baute er in Sponheim eine Bibliothek auf, die deutschlandweit ihresgleichen suchte. Als Humanist in den Fesseln der Religion prägte er mit seinen zahlreichen Schriften entscheidende Reformprozesse des Benediktinerordens. Er stand in der Korrespondenz mit den wichtigsten Gelehrten seiner Zeit, die ihn teilweise auch in Sponheim aufsuchten.
Lebenslauf
Trithemius entstammte einer einfachen Winzerfamilie in Trittenheim an der Mosel. Schon früh begann er sich das Lesen und Schreiben autodidaktisch beizubringen. Bereits in frühen Jahren war das Verhältnis zu seinem Stiefvater nicht sehr harmonisch, weshalb er schon bald den Moselort verließ und in Trier, Heidelberg und den Niederlanden studierte.
Auf einer seiner Reisen kam er auch am Kloster Sponheim vorbei und entschied sich, dem Benediktinerorden beizutreten. Es dauerte kein Jahr, als seine Mitbrüder ihn als jüngstes Konventsmitglied zum Abt des Klosters wählten. Er sorgte dafür, dass das Kloster wirtschaftlich aufblühte und konnte sich so seiner zweiten Liebe widmen: den Büchern. Binnen kürzester Zeit baute er in Sponheim eine Bibliothek auf, die den Namen Sponheim weit über die Klostermauern bekannt machten. Geistliche und weltliche Gelehrten zog es nun nach Sponheim um einerseits den Abt Trithemius kennenzulernen und andererseits in der Bibliothek Studien zu betreiben.
Nach Unstimmigkeiten mit dem restlichen Konvent verließ Trithemius das Kloster Sponheim und zog nach Würzburg in das Schottenkloster St. Jakob, wo er erneut als Abt wirkte, doch keine solch bedeutende Bibliothek wie in Sponheim mehr aufbauen konnte.